Kein eigener Impfstoff für Krankenhauspersonal. CDU-Landtagskandidaten kritisieren Entscheidung des Sozialministeriums.

Die Landtagskandidatin Dominique Emerich mit Zweitkandidat Pascal Salomon kritisieren die Entscheidung, entgegen der eigentlichen Ankündigung, dass Kliniken in Baden-Württemberg vorerst keinen eigenen Impfstoff für ihre Ärzte und Pflegepersonal zur Verfügung gestellt bekommen. Es wird damit kurzerhand die Impfstrategie völlig über den Haufen geworfen und die Krankenhäuser im Land und deren Mitarbeiter, sowie die KIZ, die ebenfalls nur sehr kurzfristig davon erfuhren, werden ohne konkrete Lösung des Ministeriums im Stich gelassen.

Sozialminister Manfred Lucha von den Grünen hatte dies in einem Brief an die Mitarbeiter in Baden-Württembergischen Krankenhäuser vom 12.Januar bekannt gegeben. Darin bergründet er diese Entscheidung mit Verweis auf die Knappheit des Impfstoffes. Diese Ausrede ist aber deutlich zu kurz gegriffen und kann nicht über das eklatante Organisationschaos in seinem Ministerium hinwegtäuschen. Im wenige Kilometer entfernten Nachbarbundesland Bayern sind bereits zahlreiche Kliniken durchgeimpft.  Auch insgesamt steht Baden-Württemberg bei den gemeldeten Impfungen je 1000 Einwohner (Quelle: RKI, Stand: 15.01.11.00 Uhr; RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Tabelle mit den gemeldeten Impfungen bundesweit und nach Bundesland sowie nach STIKO-Indikation (15.1.2021, Tabelle wird werktäglich aktualisiert))  in Deutschland als besonders schlechtes Schlusslicht da. Andere Bundesländer haben teilweise mehr als doppelt so viel Impfungen pro 1000 Einwohner vorgenommen. Dies kann nicht unser Anspruch sein. Hier muss die Organisation schnell besser werden fordert die CDU. An der besagten Aufteilung, 80% des Impfstoffes für die Hochrisikogruppe über 80 Jahren und 20% für medizinisches Personal soll in jedem Fall festgehalten werden.

„Es ist nur schwer zu verstehen, warum die Kliniken im Land keine eigenen Impfdosen für Ihr Personal bekommen. Ärzte und Pfleger kämpfen seit Beginn der Pandemie für uns alle und dabei teilweise auch über ihrer absoluten Belastungsgrenze hinaus“, sagt Dominique Emerich. „Tagtäglich setzen sie sich selbst einem enormen Gesundheitsrisiko aus, damit jeder die beste medizinische Versorgung bekommt. Dass dies auch in der schweren kommenden Zeit so bleibt, müssen wir dringend schauen, dass diese Menschen auch an ihrem Arbeitsplatz geimpft werden können. Nicht nur als Anerkennung für die unglaublichen Dienst der tagtäglich geleistet wird. Das medizinische Personal ist generell schon so knapp, dass jede verhinderte Infektion hier ein Erfolg zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung ist“, meint die Landtagskandidatin der CDU. „Ein Impfkonzept hierfür wurde von den Kliniken im Bodenseekreis bereits unter großem Aufwand aufgestellt“.

„Wir verstehen den Frust des Personals über diesen Missstand nach den harten Monaten in der Pandemie. Bevor über eine generelle Impfpflicht von Pflegepersonal diskutiert wird, sollten wir lieber die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Menschen in diesen Berufsgruppen freiwillig geimpft werden können,“ ergänzt Zweitkandidat Pascal Salomon. Die CDU-Bodenseekreis fordert deshalb den grünen Sozialminister Manfred Lucha auf, die Entscheidung dringend und schnellstmöglich zu überdenken und wie ursprünglich geplant, den Krankenhäusern einen eigenen Impfstoff für das hoch gefährdete Personal zukommen zu lassen.

„Es wäre auch ein überlegenswerter Ansatz in Seniorenresidenzen wie dem Augustinum Meersburg und Überlingen die Impfung vor Ort durchzuführen“ führt Dominique Emerich weiter aus. „Im Augustinum allein leben ca. 400 Senioren, die ansonsten alle auf Ihre Angehörigen angewiesen sind, um einen Termin im Kreisimpfzentrum zu erhalten und dort hin zu kommen.  Wir könnten so Kontakte vermeiden und die Menschen und Ihre Angehörigen deutlich entlasten“.

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